Der Durchmarsch der Rebellen ist nun fast vollendet – man würde sich wünschen, dass sie nun zeigen, dass sie es besser können. Einige Aspekte sprechen dagegen. Die Argumente gegen Rudi Baumgarten waren eher aus der Kategorie ‚Sippenhaft‘ als inhaltlich fundiert. Es schien eher, als sollte die begonnene Abrechnung zu Ende gebracht werden.

Da wird nebenbei mal das Salär für das nebenamtliche Vorstandsmitglied mehr als verdoppelt.

Wegen der Arbeitsbelastung – als hätten die vorherigen Vorstandsmitglieder nur Däumchen gedreht. Angesichts der aktuellen finanziellen Situation sollte das einen Aufschrei hervorrufen. Da ist wohl genau das passiert, was früher der Gegenseite vorgeworfen wurde:  Es wurden die eigenen Unterstützer mobilisiert – zur Not auch per Vollmacht. Inhalte spielen da keine Rolle mehr.

Was viel bedenklicher ist, ist das Gebaren des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Wenn das richtungsweisend für die neue GWG-Spitze ist, kann einem angst und bange werden. Die Versammlungsleitung war so grottenschlecht, dass alle Beteiligten heil froh sein können, wenn niemand die Ergebnisse der Wahlen anficht. Vor dem ersten Wahlgang wurde nicht dargestellt, wie die verschieden Wahlmöglichkeiten auf dem Stimmzettel abzubilden sind, was möglicherweise für die verhältnismäßig vielen ungültigen Stimmen sorgte. Mindestens für diese Wahl muss die Interpretation der Wahl- und Zählkommission deswegen nicht zwingend in jedem Fall mit dem Wählerwillen übereinstimmen. Auf diesen Missstand hingewiesen wurde vor dem zweiten Wahlgang ein mehr oder weniger fundiertes ‚das wird wohl so sein‘ verkündet. Eine Inhaltlich vorbereitete Versammlungsleitung sieht definitiv anders aus.  Alles in allem bleibt nur zu hoffen, dass die hehren Ansprüche ‚es gehe nur um Oppenheim und die Mieter‘, sich an der Praxis messen lassen. Bedauerlicherweise ist dies angesichts der Oppenheimer Verhältnisse nicht sehr wahrscheinlich!

Michael Sadoni

Schriftführer BLO